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Was ist Achtsamkeit und woher kommt diese Praxis?

In der Vipassana Achtsamkeitspraxis geht es insbesondere darum, ein klares Bewusstsein zu entwickeln, das die Geschehnisse des jetzigen Momentes unbewertet wahrnimmt.


Die Lehren des Buddhas befassen sich mit zwei Hauptformen der Meditation - Vipassana und Samatha. Es handelt sich dabei um verschiedene geistige Fähigkeiten, Funktionsweisen oder Bewusstseinsqualitäten.


Samatha wird oft mit «Konzentration oder Ruhe» übersetzt. In dieser Praxis beruhigt man über Konzentration instabile Geisteszustände – beispielsweise Sinnesverlangen. Der Meditierende sucht nach erhöhten Konzentrationszuständen, denn in einem voll und ganz konzertierten Moment wird der Geist zur Ruhe gebracht. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit (Fokus) typischerweise auf einen Punkt (ein stabiles Objekt) und man schliesst alle anderen Gedanken und Wahrnehmungen aus seinem Bewusstsein aus. Damit beruhigt man den Geist und entwickelt Konzentration. Der Meditierende erlebt eine tiefe innere Ruhe, Gelassenheit, die Beseitigung der geistigen Instabilität und damit die Freiheit vom Leiden.


Vipassana wird mit „dem Wissen, das auf aussergewöhnliche Art sieht» oder mit «Einsicht» übersetzt und zielt auf ein klares Bewusstsein dessen ab, was jetzt ist (Realität). Mit Realität ist das Wissen gemeint, dass das Leben als unbeständig, leidvoll und unkontrollierbar erkennt. Man verwendet mit dieser Methode Meditationsobjekte, die in diesem Moment auftreten – beispielsweise Emotionen, Gedanken, Schmerzen oder das Gefühl des Atems.

Der einzige Weg die Realität zu verstehen, besteht darin, sie zu beobachten. Deshalb ist die Achtsamkeitspraxis auf dem Vipassana Weg ein wesentlicher Teil, mit der das Bewusstsein über was wirklich ist geschärft wird und den Übenden dadurch zur Einsicht und zum vollständigen Verständnis führt.


Der Fokus liegt somit bei der Vipassana Methode auf der ultimativen Realität. Ein Beispiel: Mit der Vipassana Meditation ermöglichen wir unseren Emotionen sich frei zu entfalten, um zu erforschen, was sie sind, während wir mit der Samatha Meditation dies vermeiden und immer wieder zu unserem Fokus zurückkehren.


Wieso sind beide Methoden notwendig?

Um den instabilen Geist stabil zu machen, sollte Samatha praktiziert werden. Ohne Konzentration und ohne Einsichtswissen ist die Erlösung aber unerreichbar, weshalb das Einsichtswissen mit Vipassana entwickelt wird.


Hindernisse

Die folgenden negativen mentalen Zustände halten den Übenden von einer erfolgreichen Meditation ab, behindern somit die Einsicht (vipassana) und verhindern die Wirklichkeitserkenntnis.

  • Verlangen – auch sinnliches Begehren und Gier

  • Übelwollen – auch Widerwille, Widerstand, Ablehnung, Unzufriedenheit, Gereiztheit, Verweigerung und Hass

  • Trägheit – auch Müdigkeit, Mattigkeit, Langeweile, Stumpfheit

  • Ruhelosigkeit – auch Ungeduld, Unruhe, Sorgen, sich unwohl fühlen

  • Zweifel – auch Skepsis und Zögern

Wahrscheinlich kennst du diese Punkte aus deinem Leben, ich für meinen Teil kenne sie alle :-) Überwinden wir die 5 Hindernisse mit Entsagung, Wohlwollen, Bewusstsein, Unerschütterlichkeit/Ausgeglichenheit und Urvertrauen/Zuversicht, dann verschmilzt die Trennlinie zwischen Samatha und Vipassana und die Unterscheidung der beiden Methoden wird unnötig.


Sowohl Samatha, als auch Vipassana sind richtig und wichtig und sprechen aus meiner Sicht nicht gegeneinander, sondern sind eher integrierender Bestandteil der ursprünglichen Buddhistischen Lehren, die die Befreiung von Leid und Schmerz anzielen.


Einige positive Effekte eines Achtsamkeits- und Meditationstrainings

  • Erhöhung der Resilienz

  • Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit

  • Erhöhung des Energielevels

  • Erhöhung des Selbstwertes

  • Reduktion des Stresslevels

  • Bewusstwerdung

  • Die Persönlichkeit entwickelt sich während der Praxis von selbst

  • Mitgefühl, Vergebungsfähigkeit, wahre Freude, Weisheit und Intuition werden ausgebildet und kultiviert.

  • Anregung der Kreativität

  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte

  • Tieferer und erholsameren Schlaf

  • Verbindung zur universellen Weisheit

  • Leid und Schmerz werden reduzieren oder verschwinden sogar ganz

  • Zufriedenheit, Gelassenheit, innerer Frieden und persönliche Freiheit nehmen zu


Die Kraft der achtsamen und authentischen Präsenz

Die Wirkung eines achtsamen Lebens ist sehr kraftvoll und die Praktizierenden entwickeln eine innere Stärke, die es ihnen erlaubt, sich von Negativität zu befreien. Dadurch wird ein echtes und authentisches Leben möglich, in dem wir immer mehr das tun, was wir lieben. Auch wenn das Ziel «die Erfüllung der menschlichen Suche» nicht sofort erreicht wird, erfahren wir wirkliches Glück, wirklichen Frieden und wirkliche Harmonie.


Turning towards what you deeply love saves you - Rumi


Und das Schöne bei der Achtsamkeitspraxis ist: Achtsamkeit ist an keine Religionszugehörigkeit gebunden und kann von überall aus und zu jedem Zeitpunkt praktiziert werden.


Mögen die Menschen über die Macht der Einsicht die Realität in einem klaren Licht und ohne Getrenntheit erfassen, um mehr Freude, Leichtigkeit, Frieden, Freiheit und Liebe zu erfahren, sowie um vom Leiden befreit zu werden.


Alles Liebe, Karin


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